Wassily Kandinsky war ein russischer Maler und zudem ein wichtiger und innovativer Theoretiker der abstrakten Kunst. Er wurde am 16. Dezember 1866 in Moskau geboren und verbrachte seine Kindheit und Jugend in Odessa. Schon als Schüler erhielt er Malunterricht. Nach dem Abitur studierte er Jura und Volkswirtschaft, was er mit der erfolgreichen Promotion abschloss. Schon während dieser Zeit entstanden frühe Werke mit einer damals noch "spätimpressionistischen" Stilgebung.
Zur Profession des künstlerischen Wirkens kam er, nachdem er nach München übersiedelte. Dort studierte Kandinsky an einer privaten Malschule und wurde später an der Münchener Kunstakademie ein Schüler von Franz von Struck. Als Kunstlehrer und Gründer der Künstlergruppe Phallanx erhielt Kandinsky jedoch so wenig Resonanz, dass dieses Projekt schon 1904 eingestellt wurde. Während dieser Zeit in München lernte Kandinsky seine Lebensgefährtin Gabriele Münter kennen. Zusammen entwickelten sie sich als junges Künstlerpaar zur expressionistischen Malerei hin und es entstand zusammen mit Franz Marc eine der Deutschland wichtigsten Künstlervereinigungen „Der Blaue Reiter“.
Mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges war er gezwungen, nach Moskau zurückzukehren. In Russland lehrte er einige Jahre an revolutionären Kunstakademien. Schon 1922 kehrte Kandinsky aufgrund der sowjetischen Machtverhältnisse nach Deutschland zurück und wurde einer der wichtigsten Köpfe und Lehrer an der 1. Hochschule für Gestaltung: dem BAUHAUS. Diese Epoche endete jäh mit der Schließung des BAUHAUSES durch die Nationalsozialisten.
Als Emigrant und späterer französischer Staatsbürger hatte es Kandinsky in Frankreich schwerer Anerkennung als Künstler zu finden, da dort der Kubismus und der Surrealismus der abstrakten Malerei vorgezogen wurden. Während der 1930er- und 1940er-Jahren entwickelte Kandinsky einen Stil, der als biomorphe Abstraktion bekannt wurde. Er ließ sich von organischen Formen inspirieren und verband sie mit weichen Linien und schwebenden Farbflächen, die seine Werke fast musikalisch wirken ließen.
Kandinskys Werk ist geprägt von seiner tiefen Überzeugung, dass Kunst eine spirituelle Dimension besitzt. In seiner berühmten Schrift Über das Geistige in der Kunst (1911) entwickelte er seine Theorien zur Farben- und Formenlehre und betonte die emotionale Wirkung abstrakter Kompositionen. Er war davon überzeugt, dass Kunst nicht nur die sichtbare Welt abbilden, sondern auch innere Klänge und Stimmungen ausdrücken sollte.
Kandinsky starb am 13. Dezember 1944 in Neuilly-sur-Seine, die Malerei hat er auch im hohen Alter nie aufgegeben.
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