Prunkvolle Theatralik
Das Wort „Barock“ stammt wahrscheinlich von dem portugiesischen Wort „barucca“ ab, das „unregelmäßige Perle“ bedeutet. Begründer dieses Stils, der gegen Ende des 16. Jahrhunderts den Manierismus ablöste, war der Italiener Caravaggio, dessen realistischer Helldunkelstil in ganz Europa bahnbrechend wirkte. Zudem war in Rom Carracci tätig, dessen Arbeiten einen starken Einfluss auf die mehr akademische Richtung der Barockmalerei hatte. Deutschland fand erst spät, nach dem Dreißigjährigen Krieg einheitlich zum Barockstil, der grundsätzlich aus der Gegenreformation und der daraus folgenden gefestigten Stellung der katholischen Kirche, die einen Triumphal Stil als Zeichen ihrer wiedergewonnenen Macht wollte, entstand. Neben der religiösen Malerei, die für die mittelalterliche und gotische Kunst bestimmend war, traten mit dem Barock weltliche Darstellungen wie Genrebilder und Landschaften stärker hervor. Stilistisch lehnte man sich an die Hochrenaissance an, übersteigerte jedoch deutlich ins Theatralische hinein.
Im Mittelpunkt der flämischen Barockmalerei ist Rubens und in der holländischen vor allem Rembrandt zu nennen; jedoch hatten auch Spanien und Frankreich zu dieser Zeit ihre Barockmaler.
Der Barockstil endete etwa gegen 1730 und wurde zu dieser Zeit vom Rokoko abgelöst. Diese Abgrenzung ist jedoch problematisch, da der Rokoko teilweise als eigene schöpferische Potenz, teilweise jedoch nur als Modifikation des Barock angesehen und als „Spätbarock“ bezeichnet wird.
© KUNSTKOPIE.DE